Eine Weile her. An einem Tag eine Anzeige wegen Schwarzfahren, einige Tage später eine Anzeige wegen schweren Einbruchsdiebstahl und noch einige Tage später, auf einmal beides zusammen.
Nun gut, wie immer das übliche Gedöns, Anwalt besuchen, drüber nachdenken was an den Tagen wirklich war und so weiter. Nach recht langer Zeit rückte die Verhandlung zu besagten Straftaten näher. Nach noch etwas Zeit war es so weit, Verhandlung am Gericht in Weißenfels. Geladen waren 3 Beschuldigte, deren Anwälte, 4 Beamte als Zeugen und mein Anwalt inklusive mir.  Im Gericht in Weißenfels angekommen, musste ich jedoch feststellen, das nicht 12 Personen da waren sondern nur 2. Mein Anwalt und ich. Die Verhandlung ging los. Kurze Unterhaltung, wieso die anderen nicht da sind, Anklageschrift, Vorschlag. Genau bekomme ich das mal wieder nicht zusammen, jedoch war es so, dass mein Anwalt mit mir den Gerichtssaal verließ, um mir zu erklären, was mir gerade genau Angeboten wurde. Ich solle die Schwarzfahrt zugeben und dafür würde ich bei dem schweren Einbruchsdiebstahl nicht mehr erwähnt werden. Ohne groß zu überlegen sagte ich nein, da ich weder das eine, noch das andere getan hatte. Also wieder rein, kurze Ansprache von meinem Anwalt, Verhandlung beendet bis auf weiteres. Viele Monate später der nächste Termin, was ein riesen Problem für mich darstellte, da ich an genau dem Tag eine Dienstreise nach Mexico gewonnen hatte. Alle Versuche die Reise einen Tag zu verschieben blieben jedoch erfolglos. Was also tun? Nach langem hin und her und mit erheblichen Bauchschmerzen, folgte das Gespräch mit meinem Anwalt. Einzige Lösung dem Termin ordentlich fern bleiben zu dürfen, war das anerkennen der Schwarzfahrt. Mir blieb absolut nichts anderes übrig, als diesen riesen Fehler zu begehen. 1200 Euro Strafe und keine Dienstreise waren mein Gewinn. Keine Dienstreise aus dem Grund, da mein Auftraggeber aufgrund meiner Bitte, die Reise um einen Tag zu verschieben, dachte ich würde nicht fliegen wollen und somit einen anderen Programmierer beauftragte. Wenige Wochen später klingelt es gegen 22.00 Uhr an der Tür. 3 Beamte mit einem Übernachtungsgutschein in einer Zelle. Ich wurde also mitgenommen und nach Halle aufs Revier gebracht. Da ich vorhergehende Ladungen zu einer Verhandlung als Zeuge nicht wahrgenommen hatte, wurde dies von der Richterin so angeordnet. Am nächsten Morgen wurde ich von Halle zum Gericht nach Weißenfels gebracht um meine Aussage zu machen. Dazu möchte ich sagen, das es wohl richtig ist, das da schon vorher Verhandlungen waren, wo ich hätte kommen sollen, Post oder der gleichen habe ich jedoch nicht bekommen. Ich wäre auf jeden Fall gegangen, um genau das was nun eingetreten war zu vermeiden. Ich wurde nur ganz kurz zu dem Diebstahl eines unserer Firmenfahrzeuge befragt. Jetzt, leider viel zu spät, wurde es helle in meinem Kopf. Der Diebstahl von dem Fahrzeug, mit dem ich gefahren sein soll, war 3 Tage eher, was es mir unmöglich machte, mit dem Auto gefahren zu sein. Dafür war es aber nun leider zu spät, da ich ja auf das Angebot eingegangen war. Das besagte Auto wurde mitten am Tag, bei bestem Wetter, direkt vor meiner Garage parkend, weggefahren. Von 2 Kameras wurde das alles live, HD und in Farbe gefilmt. Die Festplatte oder eine CD, ich bin mir nicht mehr so sicher, habe ich damals den Beamten übergeben. Als Beweismittel vor Gericht gab es jedoch nur 3 Fotos in SW auf denen der Fahrer nicht zu erkennen war. Die 1200 Euro musste ich auch nicht zahlen, da mir auf Nachfragen bei Gericht mitgeteilt wurde, dass diese Tat, einer anderen Tat, als geringfügige Nebenstraftat angehängt wurde.

Wie und durch wen es zu der Anzeige wegen Schwarzfahren kam, erkläre ich zu einem anderen Zeitpunkt, da ich mich dafür erst noch im Umgang mit dummen Menschen belesen muss.

Daniel Rothe